Untergangsstimmung

Untergangsstimmung

Warum lassen wir uns von Sonnenuntergängen so entzücken?
Warum will uns solch ein Bilderfilm immer wieder beglücken?
Wenn bei Capri die Sonne im Meer versinkt,
die Gefühlswelt ins Romantische springt.
Wie oft habe ich solche Szenen schon fotografiert –
jede Phase des Abtauchens dokumentiert.
Sonnenuntergänge werden oft als kitschig deklariert. Weiterlesen

Nach dem Sonnenuntergang

Nach dem Sonnenuntergang

Der Feuerrand der Sonnenscheibe
sucht sinkend eine neue Bleibe.
Am Horizont schwindet viel Glut
Äther verliert minütlich Blut.
Solch Untergang wirkt wie ein Ende –
als gäbe es nunmehr die Wende.
Der Tag verliert sein Sonnenlicht.
Zum Dunklen letztes Rot zerbricht.
Am Himmel treiben Wolkenketten
als ob sie keine Heimat hätten.
Gemächlich ist heut ihre Flucht.
Doch jede wohl das Weite sucht.
Zur Ruhe kommt hier diese Welt,
nur Mondenlicht bescheiden fällt
auf schlafend Feld und schwarzen Wald,
wo nur der Eulenruf mal hallt. Weiterlesen

Schwaden

p1170632Schwaden

Wie aus dem Nichts schwebt Nebel ein –
Tröpfchen so dicht und ultrafein.
Im Wiesengrund hängt Silberband
von Abendkühle aufgespannt.
Am Horizont versinkt viel Röte.
Der Sonnenball kriegt Abstiegsnöte
zeichnet Silhouetten, Baumgestelle
am Horizont mit Wolkenwelle.
Das Nebelband schwillt in die Breite
greift dabei zärtlich in die Weite,
verliert sich bald im Abendgrau.
Sein Ende sehe ich nicht genau. Weiterlesen

Himmlisches

P1130098Himmlisches

The sky is red –
ein feuerrotes Himmelbett.
Seit ewig färbt der Sonnenball
die Erde rot beim Niederfall.
Gefühleglut wird ausgelöst,
wenn Untergang die Sinne stößt.
Ist alles wieder grau in grau,
dann fühlen wir wieder genau
oft Schwermut oder gar Tristesse.
Grau liefert selten Farbenstress.
Der Himmel heut wölkchenbetupft
im Feuerlicht Sehnsüchte ruft.
Im warmen Ton vom Wolkenbauch
mischt sich viel Wasserdampf wie Rauch. Weiterlesen

Novemberfeuer

P1120854Novemberfeuer

Als hätte ein Emil Nolde seinen Pinsel geschwungen –
am Himmel lauter feurige Wolkenzungen-
im späten Novembernachmittagshimmelsbild
da tanzten Farben ekstatisch als wild.
Der Tag begann ganz windlos bis frosteisig kalt,
schleiernde Nebel umschlangen den Rest vom Wald.
So wie die Sonne über den kahlenden Bäumen stand,
den zuckerreifen Glanz der Brennnesseln überwand,
da wurde der dritte Novembertag spätherbstlich schön.
Es gab am welken Gartenteich noch einmal Tanzstunden zu sehen.
Mosaikjungfern nutzten die Gunst der wunderwarmen Stunde
zu mancher liebestrunkenen Kopulationsrunde.
Eier wurden später an die blassen Wasserpflanzen gelegt.
Ein Schauspiel, das immer wieder von Neuem bewegt. Weiterlesen

Wolkenfeuer

WolkenrotWolkenfeuer

Wer hat die Wolken angefeuert?
Wer hat die Sonne so gesteuert,
dass sie den Himmel rot besticht –
mein Gott – ich weiß es nicht!
Im Sinken sammelt sich die Glut
und Wolkentaschen saugen Blut.
Was sich am Abendzelt entzündet,
wie Licht den Weg ins Feuer findet,
das bleibt Geheimnis der Natur
bringt Augenlust mir dafür pur.
Minütlich wechselt jetzt die Farbe.
Die späte Luft besitzt die Gabe,
ein Strahlenmeer grad so zu brechen,
dass Wolken werden Lavaflächen.
Wie Wasserdunst plötzlich erglüht –
ein dumpfes Grau orange erblüht. Weiterlesen

Abendrot

AbendrotAbendrot

Was zündet diese Sonne Feuer! –
eh sie am Horizont versinkt.
Das Licht ist ziemlich ungeheuer
So glühend rot und wärmt doch nicht.
Novemberabend ganz zum Schwärmen
Ein Farbenmeer im Spiegelbild.
Es gibt kein Hasten und kein Lärmen
Nur Sonnenglut erscheint uns wild.
Wir halten dies oft für romantisch –
Sitzen am Meer versunken da.
Ob nun ästhetisch oder Kitsch
Das nehmen wir kaum richtig wahr.
Wie oft schon wollt ich die Untergänge
Verewigen auf Zelluloid.
Da waren Bilder fast schon Zwänge
Die Sucht zum Sehnen kam erneut. Weiterlesen

Abendglut

AbendhimmelAbendglut

Als ständ die ganze Welt in Flammen
Glüht rot am Horizont ein Feuermeer.
Hier kommt ein Lichtgenuss zusammen.
Der Sonnenball hängt bodenschwer.
Das Farbenspiel verliert sich im Minutentakt
Vom Glutgewölbe schwindet hellstes Rot.
Wie dann die goldne Kugel tiefer sackt,
Dem Loderlicht ein jähes Ende droht.
Die Baumgestalten liefern Silhouetten
Ihr Kronendach noch offen – märzenlicht.
Im Abendrot möchte ich wetten,
dass Schwarzes aus dem Feuer bricht. Weiterlesen

Kaltes Glühen

AprilröteKaltes Glühen

Kaltes Glühen im April
Spät zerreißt das graue Band –
Als zum Abend Sonne will
Röte schütten übers Land.
Wolkenbänder sich verlieren
Werden gegenlichtig blau.
Falsche Sterne schwarz verzieren
Engelwurz stellt sie zur Schau.
Doldensamen längst verflogen –
Keimen neu bald in den Mai.
Blütenstände windverbogen
Spreizen zarte Strahlen frei.
Orangerot bis lila Töne
Füllen bunt den Horizont. Weiterlesen