Zwei Spitzschlammschnecken

SpitzschlammschneckenZwei Spitzschlammschnecken

Zwei Spitzschlammschnecken auf dem Blatt
Die fressen sich an Algen satt.
Sie sind der Wasserwelt entflohn
Ein Trockenurlaub ist ihr Lohn.
Nebelfeuchte Novembertage
Versetzen die Tiere in die Lage,
die Lungen luftig aufzufüllen
Sauerstoffhunger lässt sich stillen.
Die meiste Zeit seh ich sie gleiten.
Sie brauchen manchmal Ewigkeiten,
das andre Ufer zu erreichen –
im Schneckentempo ohne gleichen.
Am Trauertag kurz vorm Advent
Das meiste Wasserleben pennt.
Die munterbunten Herbstlibellen
Tanzen nicht mehr an ihren Stellen.
Die Lebensuhr scheint abgelaufen
Sie konnten keine Zeit mehr kaufen.
Die letzten Frösche hocken tief
Der dunkle Schlamm sie zu sich rief.
Auch Wanzen, Käfer Köcherfliegen
Sind mehr zum Grunde abgestiegen.
Wenn auf dem Teich das Eis erstarrt,
wird unten Energie gespart.
Die Tiere sind nur noch bereit
Zur allerhöchsten Langsamkeit.

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